Rundbrief Nr. 18 - Herz-Jesu-Familie

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Rundbrief Nr. 18 vom 16. Mai 2006 - Der heilige Franz von Sales
 
Der heilige Franz von Sales war ein großer Herz-Jesu-Verehrer. Die neuzeitliche Herz-Jesu-Verehrung, die im Kloster der Heimsuchung in Paray-le-Monial ihren Ausgang nahm, ist durch den heiligen Franz von Sales vorbereitet worden. Im Breve, mit welchem Papst Pius IX. am 19. Juni 1877 ihn zum Kirchenlehrer ernannte, wird das bestätigt mit den Worten: „Voll des Heiligen Geistes zeigt der  heilige Franz von Sales bereits den Weg zum Urquell  aller Güte und Milde, zum göttlichen Herzen Jesu und streut die ersten Keime zu dessen Verehrung aus. Diese Vorbereitungsarbeiten für die neuzeitliche Herz-Jesu-Verehrung leistete der heilige Bischof von Genf zunächst einmal durch seine ganz dem Herzen Jesu nachgebildete Persönlichkeit, die ähnlich unserem Herrn Jesus Christus so gewinnend auf die Menschen von damals wirkte, daß Papst Pius XI. in seinem Rundschreiben „Rerum omnium“ vom 26. Januar 1923 zum 300. Todestag des heiligen Franz von Sales schreiben konnte: „Obwohl dieser Heilige alle Tugenden in hohen Maß besaß, zeichnete er sich dennoch vor allem durch edle Herzensgüte aus, die man zutreffend als sein besonderes und charakteristisches Merkmal bezeichnen kann. Diese Haupttugend des heiligen Franz von Sales, gleich einer zarten Blüte der Liebe aus der Tiefe seines Herzens hervorsprießend, äußerte er sich ganz besonders in einer innigen Anteilnahme und nachsichtigen Güte die den Ernst seiner Züge milderte und seiner ganzen äußeren Erscheinung sowie seiner Stimme einen solch bezaubernden Reiz verlieh, daß jedermann ihm Verehrung und Liebe entgegenbrachte. Wie seine Herzensgüte allen ohne Unterschied galt, so versagte sie auch keinen Augenblick weder in guten noch in bösen Zeiten. Es wäre aber ein großer Irrtum, zu glauben, Franz von Sales sei eben von Natur aus so veranlagt und einer jener bevorzugten Menschen gewesen, denen Gottes Gnade mit den Segnungen der Güte zuvorgekommen ist. Er hatte im Gegenteil aufgrund seines Temperamentes einen schroffen und jähzornigen Charakter. Er nahm sich aber Christus zum Vorbild, der gesagt hatte: „Lernet von Mir, denn Ich bin sanft und demütig von Herzen!“ (Matthäus Kapitel 11, Vers 29). Darum überwachte er fortwährend seine inneren Regungen und, indem er sich Gewalt antat, zügelte und meisterte er sie dermaßen, daß er wie selten jemand mit seinem ganzen Wesen an den Gott des Friedens und der Sanftmut an das göttliche Herz Jesu gemahnte.“
 
Wodurch der heilige Franz von Sales die neuzeitliche Herz-Jesu-Verehrung  vorbereitete, ist die Gründung  des beschaulichen Ordens der Heimsuchung Mariä, den er zusammen mit der heiligen Johanna Franziska von Chantal in’s Leben rief, dessen geistliche Leitung er bis zu seinem Tod im Jahre 1622 innehatte und den er in seiner Spiritualität stark beeinflußte, sodaß  sich dann der Herr gerade eines Mitglieds dieser Ordensfamilie, der heiligen Margareta Maria Alacoque, bedienen konnte, um die Welt auf die Reichtümer seines heiligsten Herzens, das voll Sanftmut und Güte ist, hinzuweisen.
 
Der heilige Franz von Sales befolgte in Wahrheit das Wort der Bergpredigt „Selig sind die Sanftmütigen.“ Wie schwer ihm aber diese christliche Tugend gefallen ist und wie sehr er sein aufbrausendes Naturell Tag um Tag zügeln hat müssen, zeigt eine eigentümliche Entdeckung bei der Öffnung seines Leichnams nach seinem Tode; man fand seine Galle verhärtet und in mehrere kleine Steine geteilt von der beständigen Gewalt, die er sich bei der Überwindung des Zorns angetan hatte. - Der F est-und Gedenktag des heiligen Franz von Sales ist der 24. Januar.


 
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