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Rundbrief Nr. 43
Arme Seelen-Monat - 15. November 2018
Liebe Mitglieder meiner
Herz-Jesu-Familie.
Es ist wieder an der Zeit, meinen neuen Rundbrief
zu veröffentlichen. Heute habe ich einen sehr schönen Beitrag für
diesen Rundbrief gefunden,.nachstehend ist er zu lesen.
Ungewöhnliche
Erhörung einer Herz-Jesu-Verehrerin
Wenn
Geistergeschichten erzählt werden, so darf man schon recht ungläubig
sein; denn oft ist das, was man einen Geisterspuk nennt, nichts
anderes als ein Spiel der überhitzten Phantasie oder es war gar eine
Katze oder eine Nachteule, die uns erschreckt hat. Hie und da gibt es
aber doch echte Geistererscheinungen. Der liebe Gott kann einmal
erlauben, daß liebe Verstorbene sich bei uns melden, sei es, um
unser Gebet zu erlangen oder um uns Gutes zu tun. Von einem solchen
Fall berichtete ein englischer Priester.
Er
lebte in seiner Jugend mit seiner frommen Mutter und seinen
Geschwistern auf einem kleinen Schloß am Seeufer. Von dem stillen
Heim aus genoß man einen wundervollen Ausblick auf das Meer, das bei
Sturm und Wetter seine Wellen wie weißen Schaum gegen die hohen
Felsen warf. Im oberen Stockwerk der Wohnung hatte die Mutter ein
Zimmerchen zu einer Kapelle eingerichtet und in dieser stand eine
schöne Herz-Jesu-Statue, vor der Tag und Nacht ein rotes Lämpchen
brannte. Wenn es dunkel wurde, sah man seinen Schein auf dem Meere
schon von weitem, weil das Haus auf einer Anhöhe stand. Die Fischer
kannten dieses Lichtlein gut und schon mehr als einmal hatte es ihnen
den Weg gewiesen, wenn am Himmel ein Gewitter hing und schwarze
Wolken die Sterne verhüllten. Eines Tages kniete die Frau länger
als sonst vor dem Herz-Jesu-Bild. Schluchzend trug sie dem Heiland
das große Leid vor, das sie getroffen hatte, und die wie eine
Zentnerlast auf ihre Schulter drückte.
Vor
kurzem war ihr Mann gestorben und jetzt stand sie mit ihren beiden
Knaben allein in der Welt da - ihr Töchterchen war dem Vater schon
vor fünf Jahren in den Himmel vorausgeeilt. Was sollte nun aus ihren
beiden Buben werden? Der Gedanke an die Ernährung ihrer Familie
brauchte sie nicht zu ängstigen, denn ihr Mann hatte ihr ein
hübsches Vermögen zurückgelassen. Nein, etwas anderes machte ihr
Kummer. Ihr Mann war nämlich protestantisch gewesen. Solange er
gesund war, hatte er seine Frau nie gehindert, die Kinder in ihrem
Glauben zu unterrichten, ja er sah es sogar gern, wenn sie in die
Kirche gingen und eifrig im Empfang der heiligen Sakramente waren.
Aber bei seinem Tod meinte er, als Protestanten würden die Kinder
besser durchs Leben kommen und so setzte er seinen in London lebenden
Bruder als ihren Vormund ein und erteilte ihm den schriftlichen
Auftrag, sie nach seinem Tode zu sich zu nehmen und protestantisch
erziehen zu lassen. Der Onkel hatte sich zwar bei seinem Bruder nie
mehr sehen lassen, denn er war sehr ungehalten, daß er eine
Katholikin geheiratet hatte. Der Tod des Bruders ging ihm aber doch
zu Herzen und der Inhalt seines letzten Briefes hatte ihn etwas
versöhnt. Deshalb schrieb er der Mutter der armen Waisenkinder und
teilte ihr mit, er habe die Absicht, sie zu besuchen, um sich mit ihr
wegen der Unterbringung ihrer Knaben in einer protestantischen
Erziehungsanstalt zu besprechen.
Nachdem
die Mutter sich vor der Herz-Jesu-Statue ausgeweint hatte, holte sie
ihre beiden Kinder, hieß sie mit ihr niederknien, umschlang beide
zärtlich und betete: „Lieber Heiland, nimm sie lieber zu Dir, wie
Du ihr kleines Schwesterchen zu Dir genommen hast, als daß sie ihrem
Glauben untreu werden.“
Als
die Buben ihr Schwesterchen nennen hörten und sahen, daß die Augen
der Mutter vom Weinen ganz rot waren, fingen auch sie zu weinen an.
Kurze Zeit darauf traf der Onkel wirklich in seinem kleinen
Heimatstädtchen ein. Es dunkelte schon, als das Schiff am
Landungsplatz anlegte. Das Wetter war recht unfreundlich. Deshalb
beschloß er, den Besuch bei seiner Schwägerin auf den nächsten Tag
zu verschieben und die Nacht in einem Gasthaus zuzubringen. Er
bestellte ein Zimmer und bat den Kellner, ihm das Abendessen auf’s
Zimmer zu tragen. Nachdem er das Zimmer gemustert und das Bett
untersucht hatte, ob es wohl nicht zu hart sei, setzte er sich in
einen Lehnstuhl, denn er war müde. Das viele Nachgrübeln darüber,
wie er die Knaben von der „frömmelnden“ Mutter herausbekommen
könnte, hatte ihn angestrengt. Wie er nun im Schein der hellen Lampe
in seinem Notizbuch blätterte und nochmals die Rechnungen durchsah,
die er auf dem Schiff hatte bezahlen müssen, vernahm er plötzlich
ein Geräusch. Er blickte auf und sah ein etwa siebenjähriges
Mädchen auf sich zukommen. Das kleine blonde Kind trug ein blaues
Kleid, sah ihn einige Augenblicke scharf an und, noch bevor er reden
konnte, sagte es mit warnender Stimme: „Daß Du mir aber die beiden
Buben in Ruhe läßt!“ „Was meinst Du, Kind?“ fragte der Herr
verdutzt, denn er wußte nicht, wie er die Worte verstehen sollte.
Das Kind stützte seine Händchen auf den Tisch, lehnte sich etwas
vorwärts, schaute ihn wieder mit durchdringendem Blick an und
wiederholte: „Daß Du mir die beiden Buben in Ruhe läßt! Sonst
wird Gott Dich strafen!“ Ganz verwirrt schloß der Herr sein
Notizbuch und hielt sich die Hände vor’s Gesicht, um sich zu
besinnen, ob er wach sei oder träume. Aber als er wieder aufblickte
und das Kind nochmals fragen wollte, war er allein im Zimmer. Wohin
war das Mädchen verschwunden? Woher war es gekommen? Wem gehörte
es?... Da kam auch schon der Kellner und brachte die dampfende Suppe.
Sofort fragte der Herr: „Was war denn das für ein kleines Mädchen,
das mich eben besucht hat?“ Der Kellner schüttelte den Kopf und
erwiderte: „Sie müssen sich getäuscht haben, mein Herr, wir
haben keine Kinder im Haus.“ - „Aber Sie haben doch Gäste.“ -
„Ja, aber nur einige ältere Damen.“
Um
sich nicht lächerlich zu machen, brach der Herr das Gespräch ab und
ließ den Kellner wieder gehen. Dann aß und trank er und legte sich
zu Bett. Im Schlaf sah er die beiden Knaben seines Bruders, wie sie
sich heiter und lustig im Hof vor dem Schloß tummelten. Als er
erwachte, klangen ihm gleich wieder die Worte im Ohr: „Daß Du mir
die beiden Buben in Ruhe läßt! Sonst wird Gott Dich strafen!“
Gegen
Mittag kam er in’s Schloß. Unwillkürlich beschleunigte er seine
Schritte, war es ja doch sein Vaterhaus, wo er seine glückliche
Jugend verbracht hatte. Man führte ihn in’s Wohnzimmer. Obschon er
seit langer Zeit nicht mehr dagewesen war, fühlte er sich doch
sofort heimisch, denn zu seiner Freude stand alles noch so, wie es
vor Jahren gestanden hatte. Da war der alte Schreibtisch, an dem
seine Mutter so oft geschrieben, da war der alte Lehnsessel, in dem
sie am Abend so gern geruht hatte. Da waren die Fenster mit dem Blick
auf das Meer, und draußen die alten, zackigen Felsen, die wie
Zeigefinger zum Himmel hinaufwiesen .. . Er ließ die Augen über die
Wände schweifen: Die alten Familienbilder, alles liebe, alte
Bekannte. - Doch nein... da hing ein neues, ihm unbekanntes Bild: Ein
Kinderantlitz, das ihn fast erzittern machte. Was war das? Das
war ja das liebe, blauäugige Mädchen mit dem blonden Haar und dem
blauen Kleid, das ihn gestern besucht hatte. Er betrachtete das Bild,
das auch ihn anzuschauen schien, als wollte es sagen:: „Daß Du mir
die beiden Buben in Ruhe läßt! Sonst wird Gott Dich strafen!“ Wie
er so, wie angewurzelt, vor dem Bilde stand, öffnete sich die
Zimmertür und seine Schwägerin, die Mutter der beiden Knaben, trat
herein. Sie war schwarz gekleidet und ihre Sorge spiegelte sich in
ihren ernsten Gesichtszügen. Sie hatte erwartet, daß ihr Gast bei
ihrem Erscheinen keine besondere Freude haben werde und war sehr
verwundert über die Herzlichkeit, mit der er ihr entgegenkam. Aber
noch ehe sie ihn begrüßen konnte, zeigte er auf das Kinderbildnis
mit den Worten: „Bevor wir von etwas anderem sprechen, sag’ mir,
wer das Kind ist und wo es ist.“ - „Das ist mein einziges
Töchterlein, das der liebe Gott vor fünf Jahren zu sich in den
Himmel genommen hat!“ antwortete die Mutter, und ein tiefer Seufzer
entrang sich ihrer Brust. Der Onkel wurde kreidebleich und
schwieg, so daß es der Mutter ganz sonderbar zumute wurde. Endlich
wandte er sich an seine Schwägerin, und während große Tränen über
seine Wangen rollten, sprach er: „Schwägerin, mir scheint, der
liebe Gott selbst hat zu Deinen Gunsten entschieden. Ich war
hierher gekommen, um Deine beiden Knaben fortzunehmen, ich werde sie
Dir nun aber lassen.“ Dann erzählte er, was ihm begegnet war, und
die Mutter weinte vor Freude, denn sie erkannte, daß ihr Gebet zum
göttlichen Herzen erhört worden war.
Auf
die Einladung der Familie hin blieb der Onkel noch einige Tage auf
dem Schloß. Die beiden Buben gewannen ihn bald lieb und machten mit
ihm Ausflüge. Je länger sie mit ihm beisammen waren, desto
vertrauter wurden sie. So kam es, daß der jüngere einmal verriet:
„Unserer Mutter war bange vor Dir und wir beteten jeden Abend, daß
der liebe Gott uns lieber zu sich nehmen möchte, wie er es mit
unserem Schwesterchen gemacht hatte, als daß Du uns fortführest.“
Der größere Knabe wollte die Ungeschicklichkeit seines Bruders
gutmachen und sagte rasch: „Ja, Onkel, aber damals kannte sie Dich
ja auch noch gar nicht.“ - „Das glaube ich wohl, wie sollte sie
mich auch kennen, ich habe mich ja selbst nicht gekannt.“ Vor dem
Abschied stellte sich der Onkel nochmals vor das Bild des Mädchens
und bat: „Schwägerin, bete für mich, denn ich bin in vielem
anders geworden, seit ich hierher gekommen bin und ... dieses Bild
gesehen habe.“
Die
Mutter erfüllte seinen Wunsch gern; jeden Abend wurde vor der
Herz-Jesu-Statue dem Gebet für den verstorbenen Vater noch ein
Vaterunser für den Onkel hinzugefügt.
Der
Onkel kehrte nach Hause zurück; aber es dauerte gar nicht lange, da
schrieb er, daß er mit seiner Frau und seinen Kindern katholisch
geworden sei.
Die
beiden Brüder wurden später Priester, vom Älteren stammt diese
Geistergeschichte.
Sie
ist ein ebenso wahres, wie schönes Beispiel für die Verheißung des
Heiligsten Herzens Jesu: „Ich werde die Häuser segnen, in denen
das Bild meines heiligsten Herzens ausgesetzt und verehrt wird.“
Jede
christliche Familie ist von Glaubensgefahren bedroht. Möge darum das
Herz-Jesu-Bild von jeder Familie innig verehrt werden zum reicheren
Segen für Zeit und Ewigkeit!
Aus
der Philomena-Zeitschrift 2/2000,Ausgabe Nr. 40 Theresia-Verlag AG,
CH-6424 Lauerz Kon-taktadresse: Philomenazentrum Deutschland
Robert-Bosch-Straße 58, D-83374 Traunwalchen.
Heiligstes
Herz Jesu,
gieße
in reicher Fülle Deinen Segen aus über die heilige Kirche, über
den Papst und den ganzen Priesterstand! Gib den Gerechten die Gnade
der Beharrlichkeit, den Sündern die Gnade der Bekehrung, den
Ungläubigen das Licht des Glaubens! Segne unsere Verwandten, Freunde
und Wohltäter, stehe den Sterbenden zur Seite und befreie die Seelen
aus dem Fegfeuer! Breite über alle Herzen die süße Herrschaft
Deiner Liebe aus! Amen. - (Heiliger Papst Pius X:)
Wenn
Sie umziehen teilen Sie mir bitte rechtzeitig Ihre neue Adresse mit,
damit ich meine Unterlagen auf den neusten Stand bringen kann, denn
es kommt vor, daß Briefe mit dem Vermerk zurückgeschickt werden,
weil die Adresse nicht stimmt.
Beten
auch Sie am 28. Dezember für die Kinder, die aus fadenscheinigen
Gründen, noch bevor sie geboren werden, im Mutterleib ermordert
werden.
Ich
wünsche Ihnen eine geruhsame und besinnlichen Advents- und
Weihnachtszeit und ein gutes Jahr 2019.
Mit
herzlichem Gruß Ihr Heribert Immel Herz-Jesu-Familie.