Rundbrief Nr. 12 vom 15. Mai 2003 - Das Heiligste Herz Jesu trösten
Auch jetzt noch können und müssen wir - geheimnisvoll zwar, aber wirksam - das Heiligste Herz Jesu trösten.
Da das heiligste Herz Jesu Sinnbild und ausdrucksvolles Zeichen der unendlichen Liebe Jesu Christi ist, die uns zur Gegenliebe anspornt, dürfte es ganz natürlich sein, sich diesem heiligsten Herzen Jesu zu weihen. Durch eine solche Weihe tun wir ja nichts anderes, als uns mit Jesus Christus zu vereinen und uns ihm schenken. Denn alle Ehre, Hingabe und Liebe, die wir dem göttlichen Herzen anbieten, bringen wir, in Wirklichkeit und genau betrachtet, der Person Jesu Christi entgegen. Mit aller Dringlichkeit lade ich deshalb alle gläubigen ein, die das Herz Jesu kennen und verehren, diese Weihe aus freiem Entschluß zu vollziehen.
Denn ist nicht in diesem glückverheißenen Zeichen und in der daraus entspringenden Herz-Jesu-Verehrung der Wesensgehalt der ganzen Religion und auch damit der sichere Weg zu einem heiligen Leben gegeben? Durch sie werden die Seelen schneller zu einer tieferen Erkenntnis Christi geführt, werden wirksamer angeeifert, in größerer Kraft ihn zu lieben und ihn aus nächster Nähe zu folgen.
Unter all den Übungen der Herz-Jesu-Verehrung ist es besonders die Weihe, die hervorsticht und eigens erwähnt zu werden verdient. Dankbar, die von der ewigen Güte Gottes empfangenen Gaben ihr zurückerstatten zu können, schenken und übergeben wir durch die Weihe uns selbst und alles, was wir haben, dem Herzen Jesu. Unser Erlöser, mehr aus Liebe zu uns als aus Sorge um sein Recht, ließ die getreue Schülerin seines Herzens, die heilige Margareta Maria Alacoque, wissen, wie sehr er es wünsche, daß ihm von den Menschen diese Pflicht der Hingabe geleistet werde. Die heilige Margareta Maria Alacoque war die erste, die mit ihrem Seelenführer Pater Claudius de la Colombiere dieser Pflicht nachkam. Ihr sind im Laufe der Zeit andere gefolgt: Zunächst Einzelpersonen, dann Familien, Verbände, endlich Behörden, Städte und ganze Länder.