Rundbrief Nr. 35 - Herz-Jesu-Familie

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           Rundbrief Nr. 35 vom 16. Dezember 2014 - Advent 2014 - Der Rosenkranz, das wunderbare Gebet

Es ist mir eine Freude, Ihnen wieder den neuen Rundbrief der Herz-Jesu-Familie zu übereichen. Besonders danke ich vor allen, die dazu beigetragen haben, daß der Rundbrief von vielen gelesen wurde. Meinen Dank sage ich allen, die meine Herz-Jesu-Familie mit Gebet und Wohltaten unterstützt haben.

Viele Mitglieder meiner Herz-Jesu-Familie gehören der älteren Generation an. Es scheint so, als ob die jüngere Generation dem Glauben immer gleichgültiger gegenübersteht. Wir müssen es schaffen, die Fundamente des katholischen Glaubens wieder zu stärken. Bitte sorgen Sie mit dafür, daß sich noch viele meiner Herz-Jesu-Familie anschließen. Bitte reichen Sie meinen Rundbrief weiter. Weitere Exemplare können Sie kostenlos erhalten oder auch aus dem Internet www.Herz-Jesu-Familie.de aus der Rubrik „Rundbrief Nr. 35“ ausdrucken lassen.

 Das Jahr 2015 widme ich dem Rosenkranzgebet. Jeder Monat hat ja ein Thema. Nachstehend nun die einzelnen Monate mit ihren Themen:

Januar: Namen-Jesu-Monat
Februar: Heilig-Geist-Monat
März: Josef-Monat
April: Passion-Jesu-Monat
Mai: Marien-Monat
Juni: Herz-Jesu-Monat
Juli: Monat des Kostbaren Blutes Christi
August: Monat der Aufnahme Mariens in den Himmel
September: Schutzengel-Monat
Oktober: Rosenkranz-Monat
November: Arme-Seelen-Monat
Dezember: Christ-Monat

Von wegen todlangweiliges, läppisches Altweibergeplapper. Der Rosenkranz ist das modernste Gebet, das man sich denken kann. Wenn wir ahnten, welche Zukunft der Rosenkranz noch haben wird, würden wir uns nicht schämen ihn zu beten, sondern ihn stolz aller Welt zeigen. Er hilft nicht nur religiöse Fragen und persönliche Schwierigkeiten zu lösen, sondern ist auch die passende Antwort auf die weltpolitischen Probleme.

Der Rosenkranz ist in unserer Zeit zu einem Zeichen des Widerspruchs geworden. Auch innerhalb der Kirche. Den einen ist er heller Unsinn, ja, ein Greuel, ein todlangweiliges, läppisches Altweibergeplapper. Trefflich hat von diesen schon der heilige Grignion von Monfort gesagt: „Sie würden lieber eine Schlange als einen Rosenkranz bei sich tragen.“ Den anderen ist er der unzertrennliche Freund. Je mehr er verspottet wird, desto mehr halten sie es mit ihm. Auch die gewaltige Krise der Welt und der Kirche hat die Liebhaber des Rosenkranzes nicht beirren können, sondern ihr Gebet noch verstärkt. Sie beten ihn weiter, selbst wenn sie die Ave im Geheimen an den eingebogenen Fingern abzählen müssen. Wie notwendig das Rosenkranzgebet ist, hat Maria besonders in Fatima deutlich gemacht. Daher sollten wir nicht müde werden, dieses Gebet zu loben und zu verbreiten.
 
Der Rosenkranz kommt wieder

Wir glauben, daß die Stunde des Rosenkranzes in unserer Kirche nicht mehr fern ist. Die Not - denn Not lehrt beten - wird dazu führen. Wer erkennt nicht die Gefahr, in der wir leben? Wer wüßte nichts von der Sklaverei der Leidenschaft, unter der so viele seufzen? Aber es ist nicht nur die Sorge, die Not, die Angst, vor allem werden seine kostbaren
Früchte dazu einladen, den Rosenkranz wieder als Gebetsform zu Ehren kommen zu lassen.

Man kann seine Vorzüge kaum besser zusammenfassen, als wenn man ihn das wunderbare Gebet nennt. Wie Maria selbst die „dreimal wunderbare Mutter“ ist, so ist auch ihr Gebet \wunderbar.

Die Mutter Jesu hat uns immer wieder den Rosenkranz empfohlen. Sie hat sich bei ihren Erscheinungen in Lourdes mit einem Rosenkranz in den zum Gebet gefalteten Händen gezeigt. Später erscheint Maria sechsmal in Fatima und sechsmal fordert sie die Seherkinder zum Rosenkranzgebet auf. „Betet täglich den Rosenkranz und vergeßt es nicht!“ (Juni und Juli 1917). Schon bei der ersten Erscheinung am 13. Mai 1917 erklärt sie, sie werde im Oktober offenbaren, wer sie sei und was sie wolle. Im Oktober sagt sie dann, sie sei die Rosenkranzkönigin, Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz, und sie wolle, daß die Menschen sich ändern und den Rosenkranz beten.

In Fatima lehrt die Muttergottes die Seherkinder auch die bekannte Einschaltung beim Rosenkranzgebet: „O mein Jesus, verzeih’ uns unsere Sünden; bewahre uns vor dem Feuer der Hölle; führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.“

Jeder kann den Rosenkranz beten

Vielleicht wird man dem Rosenkranz am meisten gerecht, wenn man ihn die Erfindung und Gabe des Unbefleckten Mutterherzens Mariens zur Rettung der armen Sünder und zur Heilung der kranken Welt nennt. Maria selbst hat in Lourdes zu Bernadette gesagt: „Bete für die armen Sünder, bete für die kranke Welt.“

Der Rosenkranz ist von der Muttergottes als allgemeines Heilmittel gedacht. Niemand braucht zu fürchten, er bringe es nicht fertig, ihn richtig zu beten. Wer den guten Willen hat, den Rosenkranz zu beten, hat ihn auch recht gebetet; denn es kommt hier alles auf den guten Willen an. Der Rosenkranz muß immer die Seele erholen und darf sie nie verkrampfen. Auch vom Gebet der Muttergottes gilt: Mein Joch ist süß und meine Bürde ist leicht. Selbst wenn du bei 49 Ave im Rosenkranz unfreiwillig zerstreut bist, und nur beim fünfzigsten mit großer Andacht betest: „Bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes! Amen.“ ist dein Gebet wertvoll.

Der Rosenkranz: Ein Gebet der Einfachheit, der Liebe und der Katholizität

Die Einfachheit des Rosenkranzes: Viele moderne Theologen und Gläubige lehnen das Rosenkranzgebet gerade deshalb ab, weil er so einfach und kindlich ist, halten es für ein Gebet der „Dummen“, bestenfalls für alte Frauen, die gern plappern, ohne viel zu denken. Doch einfach ist nicht dasselbe wie einfältig, und kindlich nicht dasselbe wie kindisch. Ganz im Gegenteil ist die Einfachheit meist ein Zeichen großer Vollkommenheit. Je vollkommener desto einfacher, weil der Vollkommenste von uns allen, Gott, auch das einfachste Wesen ist. Darum lesen wir bei Matthäus 11, 25: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies den Weisen und Klugen verborgen, den Kleinen aber geoffenbart hast.“

Jesu Wort gilt gerade den Rosenkranzbetern: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen. (Mt 18, 3). In dieser Forderung nach Demut liegt ein großartiger Selbstschutz des Rosenkranzes. Leute, die ihn nur mißhandelten, verfälschten und in Verruf brächten, beten ihn schon gar nicht. Solcher Art sind nämlich die Stolzen und die Menschenfürchtigen.
 
Die Liebe des Rosenkranzes

Nicht ohne Grund wird am Anfang des Rosenkranzes um die Liebe gebetet: „Der in uns die Liebe entzünde!“ Was ist die ständig wiederholte Formel: „Mama, Mama, bitte, bitte“ anderes als die Sprache der Liebe zwischen Kind und Mutter? Die Liebe bedarf nicht vieler Worte. Die Liebe kann dasselbe endlos wiederholen, ohne müde zu werden: Denn, wenn die Worte auch immer die gleichen sind, so sind es doch nicht die „Gefühle, die immer wieder neu aus liebender Anteilnahme hervorquellen“, wie Papst Pius XI. über das Rosenkranzgebet sagte. Wir sprechen in jedem Ave mit der liebevollsten aller Mütter, mit Maria. Sie will uns in ihrem Gebet das Beste geben, was ihr Mutterherz hat, und dieses Beste ist die Liebe. Sie wird ja auch die „Mutter der schönen Liebe“ genannt. Darum weckt und mehrt der beständige und vertraute Umgang mit Maria im Rosenkranz vor allem die Liebe in uns. Maria führt uns in den Rosenkranzgeheimnissen mit ihrer Liebe zu ihrem Sohn, so daß wir Gott immer mehr lieben lernen. Die Liebe des Rosenkranzes ist das Geheimnis, warum er nicht nur von den Einfachen, sondern auch von den Vollkommenen gern gebetet wird - unzählige Heilige jeden Alters und Standes haben ihn gebetet. Der Rosenkranz ist ein Heilmittel für alle, die Liebe haben, Liebe verstehen, Liebe brauchen, Liebe ersehnen, Liebe schenken vollen.

Die Katholizität des Rosenkranzes

 Durch und durch katholisch ist der Rosenkranz wegen seiner Entstehungsgeschichte, wegen seines Inhalts und wegen seiner Verwendung. Das Ave Maria ist der Hauptbestandteil des Rosenkranzgebetes. Es ist das gebräuchlichste Muttergottesgebet in der katholischen Kirche und seit 1650 in Verbindung mit dem Vaterunser allgemein gebraucht. Der Rosenkranz ist eine Frucht des katholisch-kirchlichen Lebens.

Der Rosenkranz ist ganz marianisch und Maria ist ein Wesensbestandteil der katholischen Glaubenslehre. Die katholische Kirche ist marianisch oder sie ist nicht mehr katholisch. Die katholische Kirche betrachtet das Rosenkranzgebet als ein großes Geschenk Gottes an unsere Zeit, das sie verbreiten und pflegen muß, um im Kampf gegen die Mächte der Finsternis zu bestehen und der Welt Frieden und Glück zurückbringen zu können.

Wenn wir unseren katholischen Glauben bewahren wollen, sollten wir auch den Rosenkranz beten. Wenn wir in einer immer säkularer werdenden Zeit katholisch von der Welt scheiden wollen, werden wir es mit dem Rosenkranz in der Hand tun müssen. Wenn wir für unseren katholischen Glauben kämpfen und in unserem persönlichen Leben Fortschritte machen wollen, sollten wir den Rosenkranz dazu als Hilfe gebrauchen.

Jeder kann klein anfangen

Maria hat uns mit dem Rosenkranz geistige Kraftreserven von unvorstellbaren Ausmaß bereitgestellt. Wenn die Gläubigen es annehmen, wird die Welt gerettet und Friede herrschen. Kostbares Land, das früher brachgelegen ist, bringt dann dreißig-, sechzig-, hundertfältige Frucht hervor.

Es klingt wie ein Paradox: Der Rosenkranz ist das modernste Gebet, das man sich denken kann. Wenn wir ahnten, welche Zukunft der Rosenkranz noch haben wird, würden wir uns seiner gewiß nicht schämen, sondern ihn im Gegenteil stolz aller Welt zeigen. Er hilft, religiöse Fragen und persönliche Schwierigkeiten, wie in der Vergangenheit, so in der Gegenwart und auch in der Zukunft zu lösen.

Der Rosenkranz ist eines der besten und wirksamsten spirituellen Heilmittel, aber natürlich nicht das einzige. Die Kirche hat viele weitere Gnadenschätze. Und auch wenn immer wieder vom Gebet des ganzen Rosenkranzes die Rede ist, so heißt es nicht, das Ganze oder gar nichts. Sondern die Segensverheißungen gelten auch jenen, die nur einen Teil beten. Die innere Bereitschaft und das Bemühen sind wichtig. Wem der ganze Rosenkranz zuviel erscheint, sollte wenigstens versuchen täglich ein Gesätzchen zu beten. Wem aber auch ein Gesätzchen für den Anfang zu viel ist, der soll wenigstens mit einem täglichen treuen „Gegrüßet seist du, Maria“ anfangen. Hält man damit tapfer durch, wird die Liebe zu diesem Gebet nach und nach wachsen. Jeder, auch der Mutlose, der Gestreßte und der Zweifelnde kann klein beginnen und wird dafür vom Himmel reich belohnt. (P. Alfons Hiemer / bm)

2- Mit freundlicher Genehmigung der Fatima Aktion e.V. Kißlegg-Immenried - Quelle: Zeitschrift „Fatima ruft“ Heft-Nr. 218 3/2012 - Beitrag: „Der Rosenkranz, das wunderbare Gebet“ Seite 3 bis 8 - Autor: P. Alfons Hiemer / bm

Wie in jedem Jahr möchte ich Sie auch heute an den 28. Dezember erinnern, den Tag der Unschuldigen Kinder, besonders für diese zu beten, die aus irgendeinem Grund nicht geboren werden dürfen.

Ich wünsche Ihnen eine frohe und besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und alles Gute für das Jahr 2015.



 
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