Rundbrief Nr. 14 vom 29.
April 2004 - Die Herz-Jesu-Verehrung
Ganz herzlich begrüße
ich Sie zu diesem Rundbrief. Es ist der vierzehnte den ich Ihnen
schreibe. Ich habe lange darüber nachgedacht, was ich Ihnen
schreiben soll. Manchmal ist es so, daß man nicht so richtig weiß,
was man schreiben soll. Aber nach gründlicher Überlegung habe ich
mich entschlossen, wieder über das Heiligste Herz Jesu zu schreiben.
Wenn man bedenkt, wie
sehr Gott Tag für Tag schwer beleidigt, verspottet und verhöhnt
wird, dann fragt man sich: Kann das denn so weitergehen? Was soll ich
Ihnen sagen? Eines Tages werden wir die Früchte unseres Lebens
erkennen. Dann fragen wir uns, warum wir dieses getan und jenes
unterlassen haben.
In allen unseren Nöten,
Ängsten und Sorgen sollten wir das Heiligste Herz Jesu anrufen. Es
wird uns immer helfen, wenn wir es demütig darum bitten. Aber eines
dürfen wir niemals vergessen. Wenn uns das Heiligste Herz Jesu
geholfen hat, dann sollten wir ihm sehr dankbar dafür sein. Also,
niemals vergessen zu danken.
Auf diesem Wege möchte
ich allen danken, die mich im vergangenen Jahr und auch darüber
hinaus mit Gebet und auch Spenden unterstützt haben. Es gibt noch
viel zu tun. Ich möchte, daß die Schar der Herz-Jesu-Verehrer immer
größer und somit das Heiligste Herz Jesu von immer mehr Menschen
verehrt wird. Das Heiligste Herz Jesu wird Tag für Tag von
unzähligen Menschen beleidigt. Man hat die Sündenerkenntnis in
vielen Bereichen des täglichen Lebens einfach beiseite geschoben.
Der Sonntag ist in vielen Teilen fast zu einem Werktag geworden.
Durch die Herz-Jesu-Verehrung ist es möglich, das Heiligste Herz
Jesu wenigstens ein wenig zu trösten, für all die Sünden die
begangen werden.
Ich bitte sie, das
Heiligste Herz Jesu recht eifrig zu verehren, wann immer es Ihnen
möglich ist und die Zeit es Ihnen erlaubt. Sie können, wie ich
schon in einem meiner früheren Rundbriefe geschrieben habe, auch
mehr als nur drei Novenen im Jahr beten. Ich möchte Sie daran
erinnern, daß Papst Leo XIII. am 11. Juni 1899, nach gründlicher
theologischer Prüfung, feierlich die Weihe des Menschengeschlechtes
an das Heiligste Herz Jesu vollzogen hat. Während des 2.
Weltkrieges, am 10. Januar 1915 weihten unsere Bischöfe Deutschland
dem Heiligsten Herzen Jesu.
Wenn wir Jesus wirklich
ein wenig verstehen wollen, dann dürfen wir sein Herz nicht
übersehen. Sein Herz, sein gottmenschliches Herz ist es, in dem sich
die ganze Fülle der Liebe seiner Gottheit und Menschheit
zusammengeballt hat zu einer Glut, die mit der brennensten Feuersglut
nicht verglichen werden kann. In diesem Herzen ist die Liebe Gottes
sichtbar geworden. Die Liebe Gottes aber ist unendlich, unfaßbar,
unbegreiflich, denn die Liebe ist Gott selbst. Kein Mensch kann diese
Liebe, die da Gott ist, erfassen. Und doch ist Gott Mensch geworden.
Darum ist in diesem Herzen des Gottmenschen Jesus die göttliche
Liebe sichtbar geworden. Aber wiederum für uns Menschen nur sichtbar
in dem durchbohrten Herzen am Kreuz.
Damit ist die
unbegreifliche Liebe Gottes, des Vaters, für alle begreiflich
geworden, die noch ein Herz für die Liebe haben. Denn nicht der
Verstand, sondern nur mit einem liebenden Herzen können wir diese
unglaubliche Liebe Gottes erfassen und dann für ewig die unendliche
Glückseligkeit finden, die überhaupt für ein Geschöpf durch
Gottes Gnade möglich gemacht werden kann.
Die Entscheidung für
innige Verbindung zum Herzen Jesu ist unser eigenes Herz. Unser Herz
muß frei sein vor allem von der Sünde, muß aber auch frei sein von
Gerümpel zu großer Erdensorgen und muß rein sein, wie das Herz
eines unschuldigen Kindes. Darum hat uns Jesus auf das Kind als
Vorbild hingewiesen. Nun muß sich jeder selber ehrlich die Antwort
geben, wo sein Schatz ist. Ist sein Schatz nur vergänglicher Wert,
wird sein Herz an das vergängliche gefesselt. Wie sollte er noch zur
Freiheit der Liebe des Herzens Jesu empfinden, wenn nicht ein Wunder
völliger Umwandlung ihn befreit.
Das Herz Jesu ist trotz
allem das Tor in das Reich der göttlichen Liebe. Wenn wir
ausschauen, das Herz Jesu schlägt immer noch offen am Kreuzesholz
und wartet mit schmerzlicher Sehnsucht. Es kann und will niemanden
zwingen zur Liebe. Denn die Liebe ist frei, ist ganz frei.
Im offenen Herzen Jesu am
Kreuz ist uns allen sichtbar geworden, wie sehr der Vater im Himmel
uns liebt, indem er seinen Sohn für uns hingeopfert hat bis zum
letzten Blutstropfen. Und damit es niemand übersehen kann, wie sehr
der Vater uns liebt, steht das Herz seines Sohnes am Kreuze immer
noch offen.
Was da durch die Liebe
des Herzens Jesu in uns geschieht, das können wir nicht mit dem
Verstand erfassen.
Wer in Liebe zum Herzen
Jesu heimfindet, dem wird Jesus alles. Dem wird Jesus der sichere Weg
durch die Erdenzeit, die Auferstehung nach dem Tode und die
unendliche Herrlichkeit im Reiche seines himmlischen Vaters. Wenn wir
auch jetzt noch sterbliche Wesen sind wie die Kinder dieser Welt, wir
tragen in der Liebeskraft des Herzens Jesu die Unsterblichkeit schon
in uns.
Bringen wir ein Opfer
oder ertragen es in Geduld. Ein Kreuz, das Jesus uns in Liebe
auflädt, dann wird alles gut. Dann wird alles in uns rein und wir
werden eine wunderbare Siegesfreude erleben trotz des Kreuzes. Wir
werden das Herz Jesu sehen, wie es für uns geöffnet ist und werden
in unserem eigenen Herzen seine Stimme hören, wie sehr Jesus uns
liebt und wie er so lange auf uns gewartet hat.
Ich würde mich wirklich
sehr darüber freuen, wenn sie wieder recht eifrig für meine
Herz-Jesu-Familie werben würden, denn ich möchte, daß meine
Herz-Jesu-Familie weiter wächst und daß somit das Heiligste Herz
Jesu von noch mehr Menschen verehrt wird.