Rundbrief Nr. 16 - Herz-Jesu-Familie

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           Rundbrief Nr. 16 vom 12. Mai 2005 - Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu - die Herz-Jesu-Litanei
                                                    
Jesus liebt uns bis zur Vollendung der Zeiten. Ein edles Herz verschließt sich nicht. Es umfaßt alle mit Liebe. Wie müßte Jesus nicht alle bis an’s Ende lieben? Sein Herz ist nicht nur das edelste, heiligste, sondern göttlich. Mit Recht beten wir: „Herz Jesu, in dem die ganze Fülle der Gottheit wohnt.“ In ihm ist die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes. Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. So ist auch seine Liebe ewig. Das bestätigt der Gottessohn. Als Jesus auf dem Ölberg von den Aposteln schied und zurückkehrte zu seinem Vater im Himmel, versicherte er feierlich: „Seht, ich bin bei euch, alle Tage, bis an’s Ende der Welt

Ganz besonders leuchtet die Liebe Jesu zu uns neu auf in der Herz-Jesu-Verehrung, die im 13. Jahrhundert mächtig einsetzte. Leider verschwindet sie heute immer mehr und mehr. Ich bitte Sie deshalb, nicht nachzulassen und das Heiligste Herz Jesu eifrig zu verehren. Bitte erzählen Sie allen Menschen von der Herz-Jesu-Verehrung, damit das Heiligste Herz Jesu von immer mehr Menschen verehrt wird.

Eine große Verkünderin der göttlichen Liebe war die heilige Gertrud. Sie lebte in der Zeit, als die religiöse Kultur des Mittelalters zu sinken begann. Die bereits alternde und in der Liebe erkaltende Welt, so erklärte sie, sollte durch das göttliche Herz wieder neu erwärmt werden. Sie konnte sich im Lob und Preis desselben nicht genug tun. Sie nannte es eine Schatzkammer, die alle Güter umschließt, eine Zither, die der Heilige Geist berührt hat und an deren süßen Tönen die Allerheiligste Dreifaltigkeit und der ganze himmlische Hof sich erfreuen, eine Quelle, aus der sich unermeßliche Ströme des Segens ergießen.

Im 17. Jahrhundert war eine besondere Heroldin der Gottesliebe die ehrwürdige Schwester Maria von der Menschwerdung. Ihr offenbarte Gott: „Bitte mich durch das Herz Jesu, meines Sohnes! Durch dieses Herz will ich dich erhören und in ihm wirst du erlangen, um was du flehst!“

Wie herrlich tat sich Gott kund durch die heilige Margaretha Maria Alacoque! „Siehe hier“, offenbarte ihr Jesus, „dieses Herz, das die Menschen so sehr geliebt hat, daß es gar nichts sparte und sich ganz erschöpfte und verzehrte, um ihnen seine Liebe zu beweisen!“ Welch glorreicher Segen ist durch sie allen verheißen, welche Gott innig lieben.

Am 11. Juni 2005 jährt sich zum 106. mal die Weltweihe an das Heiligste Herz Jesu durch Papst Leo XIII. Die selige Maria Droste zu Vischering, Mutter vom Göttlichen Herzen, Oberin des Klosters in Porto. Durch sie hatte der Herr den Papst um die Weltweihe gebeten. Ihr Name ist untrennbar mit der Weltweihe an das Heiligste Herz Jesu verbunden.
 
Anfang 1898 kam der himmlische Auftrag, den Heiligen Vater um die Weltweihe an das Heiligste Herz Jesu zu bitten. Nach langem zögern erlaubte der Beichtvater der seligen Maria Droste zu Vischering einen Brief zu schreiben. Da keine Antwort aus Rom kam, durfte sie am 6. Januar 1899 einen weiteren Brief schreiben.

Hier einige Auszüge aus dem Brief:

„Als Eure Heiligkeit im letzten Sommer von einem Unwohlsein befallen wurde, das angesichts Ihres hohen Alters alle mit Sorge erfüllte, gab mir der Heiland zu verstehen, daß er Ihre Tage zur Vollziehung der Weihe der ganzen Welt an sein göttliches Herz verlängern werde.

Es könnte befremden, daß der Heiland diese Weihe der ganzen Welt verlangt und sich nicht mit der Weihe der katholischen Kirche begnügt. Aber so glühend ist sein Wunsch zu herrschen, geliebt und verherrlicht zu werden und alle Herzen mit seiner Liebe und Barmherzigkeit zu entzünden, daß er will, Eure Heiligkeit möchte ihm die Herzen aller jener darbringen, die ihm durch die heilige Taufe gehören, um ihnen die Rückkehr zur wahren Kirche zu erleichtern.

Zugleich die Herzen aller jener, die das geistige Leben noch nicht durch die Taufe empfangen haben, für die er aber auch sein Leben und Blut dahingegeben, die ebenso berufen sind, eines Tages Kinder der heiligen Kirche zu werden, um durch dieses Mittel ihre geistige Geburt zu beschleunigen. In meinem Brief vom Juni habe ich die Gnaden dargelegt, die der Heiland infolge dieser Weihe gewähren will, sowie die Art und Weise, wie sich die Weihe nach seinem Willen vollziehen soll.

Der Heiland hat mir zwar nur unmittelbar von der Weihe gesprochen, allein er zeigte mir auch zu wiederholten Male sein sehnlichstes Verlangen, sein Herz mehr und mehr verherrlicht und geliebt zu sehen zum Heil der Nationen.“

Papst Leo XIII. Hörte die Bitten. Zuerst wollte er die Weihe im Jahre 1900 vollziehen.  Da erkrankte er am 1. März schwer. Ohne Narkose mußte ihm eine Geschwulst entfernt werden. Die Krise war nach drei Tagen überstanden. Wenig später fiel am 25. März die Entscheidung, die Weihe noch im gleichen Jahr zu vollziehen. Kardinal Mazela, Präfekt der Ritenkongregation, wurde beauftragt, die Weihe des ganzen Menschengeschlechtes an das göttliche Herz theologisch aus der Tradition zu erklären. Eine Vision sollte nicht die Begründung der Weltweihe sein.

Bereits am 2. April 1899 wurde der ganzen Welt erlaubt, die Herz-Jesu-Litanei von nun an öffentlich zu beten. Am 11. Juni 1899 vollzog Papst Leo XIII. im Petersdom die Herz-Jesu-Weihe. Er bat Christus, er möge der König aller Menschen sein, der Katholiken, der Gerechten und Schismatiker und der armen Ungläubigen. Gleichzeitig flehte der  Papst um die Freiheit der Kirche und um Frieden für alle Völker. Zu dieser Zeit hatte Maria zu Droste Vischering bereits ihr Lebenswerk vollendet. Sie starb am 8. Juni 1899, am Tag vor Beginn des feierlichen Triduums, das die Weltweihe einleitete.

 
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