Rundbrief Nr. 37 - Herz-Jesu-Familie

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           Rundbrief Nr. 37 vom 08. Dezember 2015 - Advent - Licht für die Seele - die heilige Beichte

Das Jahr 2016 widme ich dem Sakrament der heiligen Beichte. Einen weiteren Beitrag über die heilige Beichte finden Sie auch in meinem Rundbrief Nr. 34 vom 5. Juni 2014: „Plädoyer für die heilige Beichte“ von  Dr. Andreas Schönberger.
 
Licht für die Seele - die heilige Beichte
Bearbeitet von Heribert Immel

Viele von uns gehen nicht mehr zur Beichte. Aus vielerlei Gründen. Da ist der Trugschluß, man habe nichts zu bekennen, die Angst, sich seinen dunklen Seiten zu stellen oder einfach Bequemlichkeit. Der eigentliche Grund aber liegt meist in der Unkenntnis dessen, was Beichte ist, und daß sie wirklich heilen und glücklicher machen kann.

Das Sakrament der Beichte, ist ja nicht nur eine Selbstanklage, sondern ein sichöffnen für Gott, für die Liebe. Wir legen Gott unser verwundetes Herz, unseren Schmerz über unsere Unvollkommenheiten, unsere Süchte und Lieblosigkeiten vor und bitten ihn, uns zu heilen durch den Segen des Priesters. Es geht wirklich nicht darum, irgendeinem Menschen zu bekennen, wie schlecht wir sind, sondern immer darum, unsere Schwachheit vor Gott zu tragen, ihn als Arzt und Retter um Hilfe zu bitten. „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten‘, sagt uns Jesus. Und er möchte uns helfen, er möchte uns heilen. Bei der Beichte erwartet uns daher nicht Strafe und Anklage, sondern Befreiung, Erlösung, Neubeginn. Viele von uns sind verstrickt in Abhängigkeiten, in Bitterkeiten, in nie aufgearbeitete Schuld. Sie gehen zu Ärzten. Psychotherapeuten, greifen zu Medikamenten. Aber oftmals umsonst. Unsere Seelen kann nur Gott heilen. Verzeihen, Neuanfang schenken, das kann nur ER, der uns geschaffen hat, der unser Vater ist und der uns mit all seiner Zärtlichkeit, mit all seiner Liebe sagt: „Deine Sünden sind dir vergeben! Ich helfe Dir, neu zu beginnen, in der Liebe zu wachsen.“

Daß Gott uns seine Barmherzigkeit durch den Dienst der Kirche im Sakrament der Beichte schenkt, ist biblisch begründet. Gott wollte, daß es so geschieht: „Jesus trat in die Mitte seiner Jünger und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch ... Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.‘ (Johannes  20,  22-23)

Damit schenkte Christus dem Priester die Vollmacht kraft seiner Weihe im Namen der Kirche von Sünden loszusprechen. Ein Geschenk, das jeder Gläubige in Anspruch nehmen kann, und das doch so viele von uns links liegen lassen. Ist es aus Furcht vor der personalen Begegnung? Ist es aus Angst, uns unserem Leben sind unserer Wirklichkeit ungeschönt zu stellen - unser Versagen auszusprechen und das Gebet in der heiligen Beichte vor Gott hinzutragen? Es nützt wenig, wenn wir versuchen, bei schwerer Schuld ohne das persönliche Beichtgespräch, ohne Empfang des Sakraments mit Gott und uns in’s Reine zu kommen. Die Beichte ist auch deshalb so wichtig, weil sie uns in einer ehrlichen Gewissenserforschung unser Lehen und unseren Zustand überdenken und erkennen läßt. Sie hilft uns, ehrlich und kritisch gegenüber uns selbst zu sein und unsere Sünden zu sehen. Aber keine Angst: „Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Schnee.“ (Jesaja  1, 18) Für Gott ist keine Sünde zu groß. Seine Liebe übersteigt alles. Er umarmt, wer zu ihm kommt und bereut, so wie der Vater im Gleichnis vom verlorenen Sohn verzeiht, ohne einen Vorwurf auszusprechen.

Weil die Lossprechung von der Sünde Licht auf unsere Seele wirft und uns aus dem Dunkel unserer Verstrickungen löst, ist eine regelmäßige Beichte von großem Nutzen für uns. Wir lernen nicht nur unser Leben neu zu ordnen und bessere Menschen zu werden, sondern wir beginnen Spuren der Liebe und Freude zu hinterlassen.

Beichte ist nicht Verurteilung, sondern Rettung. Sie stellt nicht unsere Finsternis in den Vordergrund, sondern bringt Licht in unser Dunkel! Sie heilt! Sie hilft uns das Wahre, das Gute, das Heilige immer mehr zu begreifen, zu suchen und zu lieben. Pater Slavko Barbaric hat dies schön formuliert: „Wenn wir unser Christsein nur als Kampf gegen die Sünde begriffen, würden wir in die Lage eines Gärtners kommen, der seinen Garten ununterbrochen von Unkraut und anderen schädlichen Sachen befreit, dem es jedoch nicht gelingt, einen edlen Obstbaum im Garten zu pflanzen. Ein solcher Gärtner müßte sich fragen: Warum pflege ich das ganze Leben lang meinen Garten, und doch hat sich nie etwas geändert? Immer von neuem dasselbe Unkraut. Oder er wird gleichgültig werden und sein Leben lang so dahin vegetieren oder wird auch diesen Teil seiner Arbeit und schließlich alles aufgehen. Jedoch wenn er in eine gut vorbereitete Erde einen guten Samen setzt und der Samen zu wachsen beginnt, wird ihn das Pflegen seines Gartens nicht ermüden, und er wird dem edlen Samen, der wächst, gute Bedingungen schaffen.“ So sehr eine ehrliche Beichte auch heilend und heiligend wirkt. Natürlich braucht es immer eine gewisse Überwindung, eine Willensanstrengung, zur Beichte zu gehen, denn es ist nicht angenehm, sich über sich selbst Rechenschaft abzulegen, vor einem Priester seine Schwachpunkte, Sünden und Unterlassungen im Guten offen zu bekennen.

Aber die Früchte einer guten Beichte sind so reichhaltig, sie  können Befreiung, Trost, Frieden, Gesundheit, Versöhnung, neue Kraft zur Lebensgestaltung sein, daß niemand von uns den Segen dieses Sakramentes weiter ungenutzt lassen sollte. Nur Mut! Auch wenn wir jahrelang nicht mehr beichten waren, wagen wir den Schritt, gehen wir und öffnen Gott die Tore weit für seine Barmherzigkeit und Liebe, die immer auf uns warten. Denn Gott will uns verzeihen, wir müssen ihn nur ehrlich darum bitten.

Nr. 37 Mit freundlicher Genehmigung: Pur Spezial 88353 Kisslegg - Quelle: Pur Spezial Nr. 3/2002 Seite 4-7 - Beitrag: Licht für die Seele

Wir sollten in diesen Tagen besonders an die Armen und Kranken, die Verfolgten und Flüchtlinge, die Einsamen und Verlassenen, die Opfer von Naturkatastrophen und Kriegen und auch an die denken, an die niemand mehr denkt.   

Besonders sollten wir aber an die ungeborenen Kinder denken, die, noch bevor sie geboren werden, grausam im Mutterleib, aus fadenscheinigen Gründen, ermordet werden. Bitte gedenken Sie ihrer besonders am Tage der Unschuldigen Kinder, am 28. Dezember. Es wäre gut, gerade an diesem Tag für sie den Rosenkranz zu beten oder den Kreuzweg zu gehen.



 
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